Sonntag, 14. März 2021, 18:00 Uhr, Ratssaal Halberstadt

Aleksandra und Alexander Grychtolik, Cembalo

Programm

Johann Christian Bach (1735–1785), 

Sonate in A-Dur Op. 18,5 für vier Hände 

Sonate in F-Dur Op. 18,6 für vier Hände

Antonio Vivaldi (1678-1741), Sinfonia aus der Oper Ottone in Villa (Bearbeitung für 2 Cembali)  

Carl Philipp Emanuel Bach (1714–1788), Sonate d-moll aus Clavier-Sonaten für Kenner und Liebhaber, Band 3 (1781), Wq 57  

 

Pause

 

Ferdinand Tobias Richter (1651-1711), Partita IV in d 

Alexander Grychtolik, Improvisation Präludium und Fuge

Aleksandra Grychtolik/ Alexander Grychtolik, Concerto-Improvisation für zwei Cembali

Alexander und Aleksandra Grychtolik
Alexander und Aleksandra Grychtolik

zu den Musikern

Nach dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ gehörte Aleksandra Magdalena Grychtolik zur ersten Cembalistengeneration in Polen, die sich intensiv mit historischer Auf- führungspraxis auseinandersetzte. Bereits während ihres Cembalo- studiums an der Musikhochschule in Łodz, das sie an eine Organistenausbildung anschloss, reiste Aleksandra Grychtolik mit ihrem    damaligen    Ensemble „La Grande Langue de la Musique” durch Europa, um bei Spezialisten für historische Aufführungspraxis wie Ketil Haugsand, Jaap ter Linden und Lucy van Dael wichtige künstlerische Impulse zu erhalten. Es folgten Aufnahmen im polnischen Rundfunk und Konzertreisen nach Westeuropa. Eine vertiefende Beschäftigung mit interpretatorischen Fragestellungen zu Alter Musik erfolgte im Cembalostudium bei Bernhard Klapprott. 

Aleksandra Grychtolik konzertiert seit vielen Jahren europaweit als Solistin, mit ihrem Partner Alexander Grychtolik in der Besetzung für zwei Cembali sowie mit dem Ensemble Deutsche Hofmusik. Als „Künstler-Ehepaar mit magischen Händen“ (SHZ) legt sie gemeinsam mit Alexander Grychtolik den Schwerpunkt auf die Interpretation virtuoser Tastenmusik des 17. und 18. Jahrhunderts und auf die Einbeziehung improvisatorischer Elemente ins Konzertleben, um neue Wege und überraschende Perspektiven in der Auseinandersetzung mit Alter Musik zu eröffnen. 

Die schöpferische Auseinandersetzung mit Alter Musik steht im Zentrum der künstlerischen Arbeit von Alexander Grychtolik. Sein besonderes Anliegen ist es dabei, die Improvisationskunst der Bachzeit wieder aufleben zu lassen, um auch das Verständnis von der „historischen Aufführungspraxis“ weiterzuentwickeln. 

Dieser Intention folgend, hatte der in Berlin geborene Cembalist nach seinem Studium bei Bernhard Klapprott und Frédérick Haas einen deutschlandweit erstmaligen Lehrauftrag für barocke Improvisationspraxis an der Musikhoch in Weimar inne. Weitere Lehrtätigkeit führte ihn u.a. an die Musikhochschule in Frankfurt am Main. Seine langjährige Auseinandersetzung mit barocker Komposition mündeten in eine Reihe international beachteter Rekonstruktionen von Vokalwerken J. S. Bachs, die u.a. im DLF, im ORF sowie im MDR gesendet und von Kritikern als beglückend gelungen (NMZ online 3/2010), als schlüssig (Concerto 232/2010) und als stilsicher ergänzt (Tibia 3/2008) gelobt wurden. Im Verlag Edition Peters veröffentlichte er zudem eine erste Rekonstruktion der 2009 nachgewiesenen Spätfassung von Bachs Markus- Passion BWV 247 aus dem Jahre 1744 und der Köthener Trauermusik BWV 244a aus dem Jahre 1729. 

Mit seinem 2008 gegründeten Ensemble Deutsche Hofmusik widmet sich Alexander Grychtolik in ausgewählten Projekten den musikalischen Zeugnissen barocker Residenzkultur. CD- und Radioaufnahmen sowie eine europaweite Konzerttätigkeit als Interpret und Improvisator ergänzen seine künstlerische Betätigung.